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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4753

von Gustav Feuerlein

Logogriph

Wer kann das Wort von sieben Lettern nennen,
Das fast kein Tier auf uns'rer Erd' entbehrt?
Es mag nun hüpfen, fliegen, kriechen, rennen,
Ihm hat es weislich die Natur beschert;
In tausend Formen gibt sich's zu erkennen:
Lang, länger, dünn und dünner, wertlos, wert,
Gerad, gekrümmt, behaart, beschuppt, gefiedert,
Hier prächtig, wenn's das Auge dort anwidert.

Ein ähnlich Phänomen verzierte widrig
Einst manchen Jüngling, manchen Großpapa;
Da war kein Stand zu hoch, kein Stand zu niedrig,
Dass man in ihm nicht diesen Auswuchs sah;
Er folgte treulich selbst dem großen Friedrich
In jede Schlacht, wie die Victoria;
Und doch, bestimmt nur erdwärts sich zu neigen,
Ist ihm nicht ein Atom von Hoheit eigen!

Drum tilg' sein letztes Zeichen! – O wie lieblich
Druchfurcht er jezt den spiegelhellen Plan!
Stets ist bey ihm die Tracht der Unschuld üblich;
In sie gehüllt, vollführt er seine Bahn;
Und schlägt sein Sterbestündchen unaufschieblich,
So hebt er sich begeistert himmelan,
Um, ohne Moschus, Arzt und Trost zu brauchen,
Den Geist in Melodien auszuhauchen.

Doch deucht sein Ende Dir zu bittersüßlich,
Heft' ihm ein Zeichen wieder hinten an;
Um dies zu treffen, wär' es gar ersprießlich,
Du brächest Dir beherzt gen Mekka Bahn:
Inmitten dieser Stadt triffst Du gewisslich
Den passenden, erwünschten Lauter an,
Um ihn mit der Verblich'nen zu vereinen;
Dann wird er Dir als bloßer Scherz erscheinen.

Lösung anzeigen

Schwanz (Zopf), Schwan, Schwank

Verweise

Logogriphe, Feuerlein