Ich weiß ein Mädchen, das huscht wie der Wind
Über Blumen und Dornen am Wege geschwind,
Das will nicht rasten und will nicht ruhn,
Schafft wenig zwar, doch hat's immer zu tun.
Es hört nicht, und sieht nicht, es spricht auch nicht gern,
Die Zeit ist ihm kostbar, das Fernste nicht fern,
Mit Extrapost reist es, hält Pferde bereit,
Und lässt auch zur Mahlzeit sich nicht ein mal Zeit.
Halt, halt, flücht'ge Dirne, Du schnellster Courier,
Du kommst nicht vorbei mir in meinem Revier;
Du willst zwar Großes, doch bist Du gar klein,
Auf mein Gebot sollst Du verwandelt sein!
Wer so auf blind und toll durch die Welt
Hinrast über Gräben und Hecken und Feld,
Der hat wohl genug, so die Füße man fragt,
Doch fehlt's ihm an Kopf, wie der Sprachgebrauch sagt.
Ich schenk Dir ein Köpfchen, – d'rauf sitzt er im Nu!
Ich füg es Dir an, sonst fügst Du's Dir zu –
Nun lass Dich mal anseh'n, Du kleine Person,
Nun läufst Du mir sicher nicht windig davon.
Nein wahrlich – geschwind einen Sessel herbei –
Es scheint, dass die Kleine schon atemlos sei;
Wie ehrbar und alt – ich glaube auch lahm –
O nehmen Sie Platz, verehrte Madam.
Das Mittel war kräftig und äußerst probat,
Wer sagt, dass sie jetzt noch vom Leichtsinn was hat? –
Wenn flüchtiges Wesen an Mädchen verletzt,
Werd' ihnen der Kopf nur zu rechte gesetzt.
Eile, Weile