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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4612

von Karl August Engelhardt

Scharade (2+1 Silben)

Geldnot – der schwärzeste von allen Teufeln –
Ließ einem armen Teufel Tag und Nacht nicht Ruh.
Rein außer sich, ja nahe dem Verzweifeln,
Ruft Satan ihm die ersten beiden zu.
Doch »Schwebt' ich in den größten Seelenängsten,«
Entgegnet dem Versucher er mit Ungestüm:
»Folgt' ich Dir dennoch nicht, denn – ehrlich währt am längsten –
Drum heb' Dich weg von mir, Du Ungetüm!
Weit lieber wollt' ich gleich die letzte sein,
Als Dir und Deinem Dienst mich weih'n!«

Die letzte – fällt der Rätselschmied hier ein –
Was soll er lange hinter Worte sich verschanzen,
Eins und dasselbe ist die letzte mit dem Ganzen.
Und doch – wär' jemals er, auch nur im Scherz, so frei,
Durch einer Zeitung Mund der Welt zu sagen,
Dass der und der, die oder die das Ganze sei,
Man würde bald ihn unumwunden fragen:
Ob er wohl bei Verstande sei?

Lösung anzeigen

mause! + tot = mausetot

Anmerkungen

mause! ist der Imperativ von mausen = (etwas nicht unbedingt Wertvolles) heimlich an sich nehmen, klauen, stehlen (familiär, meist beschönigend oder scherzhaft)

Verweise

Scharaden, Engelhardt