Von Menschenaugen ungesehen,
Bewohnen wir der Lüfte Raum;
Dann sieht zuweilen uns im ahnungsvollen Traum
Ein Sterblicher vor seinen Blicken stehen.
In uns ist noch gar mancherlei versteckt:
Der diamantne Schild, der Bäch' und Flüsse deckt,
Wenn rauer Nordwind stürmt;[1] ein Korn, das man der Erden
Im Frühling anvertraut;[2] was jeder wünscht zu werden,
Und wenn er's wird, doch ungern ist;[3]
Zwei Flüsse, die durch Oberdeutschland strömen,
Wovon der eine in den andern fließt;[4][5]
Was übrig bleibt, wenn wir von einer Sache nehmen;[6]
Die Fahrt, die man in ferne Länder tut;[7]
Zuletzt – ein edles Haus in Welschland, das durch Mut,
Durch Rittersinn und Wissenschaft geglänzet,
Und das der Dichter Lied mit ew'gen Lorbern kränzet.[8]
Geister
1. Eis; 2. Gerste; 3. Greis; 4. Iser; 5. Ister; 6. Rest; 7. Reise; 8. Este
Ister war eine in der Antike verbreitete Bezeichnung für den Unterlauf der Donau, der sich vom Eisernen Tor bis zum Donaudelta erstreckt.
Este ist eines der ältesten italienischen Adelsgeschlechter, seit 951 Markgrafen von Ostligurien, ab ca. 1000 Markgrafen von Mailand, Tortona und Genua.