Mein Ganzes, welches aus acht Gliedern nur bestehet,
Ist zwar ein armes Beiwort nur;
Doch wiss', o Leser, dass in der Natur
Nichts schön ist ohne mich und alles untergehet.
Auch werden sich in mir noch viele Sachen finden:
Zuerst der Name, den ein jedes Wesen trägt;[1]
Der Trieb, wodurch sie sich zu einem All verbinden,
Und der allmächtig sich in jungen Seelen regt;[2]
Das Tierchen, das uns Wachs und Honig bringt[3]; die Hülle,
Die unsern Geist auf Erden hier umgibt;[4]
Das, was uns besser macht, wenn es der Vorsicht Wille
Einst über uns verhängt, und in Geduld uns übt;[5]
Ein Fluss, der Deutschland teilt, und sich ins Nordmeer gießet;[6]
Ein Tierchen, das Natur mit Stacheln rings umschließet;[7]
Dann ein Gesang;[8] ein Schwur;[9] ein Land, das seinen Herrn
Schon oft verändert hat, und keinem jemals gern
Mit treuem Willen dient;[10] das Mächtigste der Dinge,
Die je des Menschen Kunst und Fleiß hervorgebracht,
Was sich der Wuch'rer wünscht, was Alles möglich macht,
Und ohne das der Staat zu Grunde ginge;[11]
Das himmlische Geschenk, das ohne sein Verlangen,
Und ohne dass er's weiß, der Erdensohn empfangen,
Und das er dennoch nur mit Schmerzen schwinden sieht;[12]
Der Schleier, der im Herbst die Fluren überzieht;[13]
Der – doch genug! Was noch in mir für Sachen stecken,
Und was ich bin, mag nun der Leser selbst entdecken.
Lebendig
1. Ding; 2. Liebe; 3. Biene; 4. Leib; 5. Leiden; 6. Elbe; 7. Igel; 8. Lied; 9. Eid; 10. Belgien; 11. Geld; 12. Leben; 13 Nebel