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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4366

von Johann Georg Christoph Müller

Scharade (1+1+1 Silben)

Den Minderer der Not, den König aller Freuden,
Der Hochgefühl und Lust ins Menschenherz kann leiten,
Der bis zum Fürstensohn den Bettler heben kann,
Zeigt dir mein Erstes deutlich an.

Das gilt vom Zweiten nicht, es ist zum Tod geboren,
Doch für Lebendige zum Nutzen auserkoren;
Man trifft kein Gässchen an, wo es nicht sichtbar ist,
Doch wenn's im Menschen sitzt, dann ist er, wie ihr wisst,
Ein Mitleidsgegenstand, ein grambelad'ner Wicht,
Und seiner Wehen Last beschreibet kein Gedicht.

Mein Drittes trifft man stets, wie man beweisen kann,
In Küchen und auf Tafeln an.
Wer mäßig es genießt, dem mehrt es das Behagen,
Doch wird's im Übermaß nicht frommen jedem Magen.
Auch keine Rede lässt sich ohne dies formieren,
Sie würde sonst den Saft und den Esprit verlieren,
Und trifft man's beim Bonmont nicht an,
Dann ist's um die Pointe getan.

Mein Ganzes dient dem Arzt, er pflegt's zum Temperieren
Gar häufig zum rekommandieren.

Lösung anzeigen

Wein + Stein + Salz  = Weinsteinsalz

Anmerkungen

Weinsteinsalz ist eine andere Bezeichnung für Kohlesaures Kali bzw. Pottasche.

Pottasche, kohlensaures Kalium, chemisch reines Kaliumkarbonat, früher durch Glühen von Weinstein (daher Weinsteinsalz) gewonnen, wird aus dem gut kristallisierenden sauren Kaliumkarbonat durch Erhitzen dargestellt. Es ist ein weißes, körniges, stark alkalisches Pulver, schmilzt bei Glühhitze, zerfließt an der Luft zu einem dicken Öl (Weinsteinöl); in Weingeist nicht löslich. P. dient zur Herstellung von Ätzkali, Seife, Glas, Blutlaugensalz und vielen andern Kaliumsalzen; auch medizinisch zu Bädern etc. verwendet.

Verweise

Scharaden, Müller