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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4185

von Immanuel Gottlieb Moser

Scharade (1+2 Silben)

1. 2.

Auf dunklem Grunde steht ein schönes Licht,
Das freundlich durch die Nacht des Lebens bricht,
Das helle Flammen plötzlich oft entzündet,
Oft Flammen löscht, Verborgnes oft verkündet,
Das sich zuweilen selbst mit Nacht bedeckt,
Das, wenn es aufflammt, wie ein Blitz erschreckt.

3. 4.

Aus glatten Wänden bricht ein Laut hervor,
Der fein, wie rau berührt des Lauschers Ohr,
Der, wenn die Liebe sein Organ entlehnet,
Dem Hörer wie Musik der Sphären tönet,
Der donnert, lispelt, schmeichelt, fließt und rauscht,
Und seinen Geist mit Lust um fremden tauscht.

Das Ganze.

Und darf das Zweite, was es gerne will,
Nicht laut verkünden, bleibt's mit Schmerzen still,
So tritt an seine Statt das klare Ganze
Und sagt dem Kundigen mit feinem Glanze,
Was ihn bald schmerzt, bald tröstet, bald entzückt,
Und ihn der Erde schwerer Luft entrückt.

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Augen + Sprache = Augensprache

Verweise

Scharaden, Moser, Räthsel/1836