Mildes Feuer
in den Blicken,
Zarte Duldung in den Mienen,
Ganz geschaffen zu berücken –
So erscheinen uns Blondinen.
Ei, in einem weißen Töpfchen
Sah' ich auch schon Wasser sieden:
Blonde sind auch Sprudelköpfchen,
Auch mit Blonden halte Frieden.
Ließest wohl mich schwer bereuen,
Würd' ich's, wenn geneckt auch, wagen,
Meinen Worten einzustreuen,
Was die beiden Ersten sagen:
Denn Du kehrtest schnell im Scherzen,
Auf mich' selbst der Pfeile Spitzen,
Unbekümmert, dass im Herzen
Mir genug der Pfeile sitzen.
Sprächest – Schlauheit wird gefunden
So bei Blonden wie Brünetten –
Gleich als ob die andern Wunden
Gar nichts zu bedeuten hätten:
»Wie von Dir die letzten beiden
Ich empfangen, muss ich streben,
Und Du musst dies Streben leiden,
Gleich sie Dir zurück zu geben.«
Immerhin! – Folg' dieser Regel
Auch in andern bessern Fällen;
O, wie machte das die Segel
Meiner Hoffnung Schifflein schwellen!
»Ei, wer wird so unverhalten,«
Lächelst Du und zürnst betroffen,
»Und das Herz aus seinen Falten
Vor den Blick hinlegen offen.
Wenn wir Frauen uns bequemen,
Das Pikante und dergleichen
Von Euch Männern anzunehmen,
Müsst ihr's überzuckert reichen.«
Ist bei Frauen das gewöhnlich,
Will ich in Geduld mich fassen,
Und, damit Du sei's versöhnlich,
Fortan geh'n bedeckte Gassen.
Wie das Ganze, soll mein Sinnen
Nur in Zucker jetzo wohnen,
Und um Eingang zu gewinnen,
Sich Dir zeigen in Portionen.
Jede soll ein kleines Weilchen
Was sie birgt, versteckt bewahren,
Aber dann ihr Tausendteilchen
Kühnen Inhalts offenbaren.
Pfeffer + Münze = Pfeffermünze
Achtung! Veraltete Schreibweise!
Pfeffermünze = Pfefferminze
Pfefferminze bedeutet in der Blumensprache soviel wie "schwarzer Witz und Spott" – zumindest, wenn man dem Damen-Konversations-Lexikon vom 1837 glauben darf. Laut Wikipedia bedeutet die Pfefferminzen jedoch "Verzeih mir".