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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 3919

von Karl Franz von Holzing

Scharade (1+1 Silben)

Hoch steht, verhüllt in leichtem Flore,
Vor mir in düst'rer Einsamkeit
Bisweilen sie, die ernste Hore
Der traurigen Vergangenheit.

Was hör ich? Klagendes Geflüster,
Das wie der Wind durch Eiben schwirrt.
Es pocht das Herz; der Blick ist düster;
Ich höre, wie die Kette klirrt.

Die Kette klirrt! Ich bin verloren!
Wer noch das Erste ist, der bebt;
Er hat den Freuden abgeschworen,
Der einmal nur in Ketten lebt.

Ich seufzte dort, wo Sklaven lachten;
Ach, lieber wollt' ich im Verließ
Von meiner letzten Silbe schmachten,
Mir wär' es noch ein Paradies.

Wann, Schicksal, enden deine Qualen?
Das Glück, es hatte mir geglänzt;
Du täuschtest mich mit Idealen,
Und hast mit Disteln mich bekränzt.

Nun sinkt die Helle deines Glanzes! –
So rief ich in des Kummers Nacht:
Dann hab' ich oft an dich, o Ganzes!
An dich, o heit're Stadt, gedacht.

Dort hab' ich Freude noch empfunden;
Dort fühlt' ich höheren Genuss;
Sie sind dahin die frohen Stunden,
Die Fackel senkt mein Genius.

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Frei + Burg = Freiburg

Verweise

Scharaden, Holzing