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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 3890

von Karl Jacht

Rätsel

Man hat mich schon in frühen Tagen
Des Mittelalters bis auf heut
Im bunten Farbenschmuck getragen,
Und mich zum Kopfputz eingeweiht.

Jetzt schmück' ich zwar nur noch die Schönen
Und Krieger, doch auf heißer Flur
Muss ich das Haupt der Fürsten krönen;
Noch rohe Söhne der Natur.

Mich hat in farbenreicher Fülle
Auch manchem Tier' Natur verlieh'n,
Es wohnt mit seiner bunten Hülle
In Waldrevieren, wann sie blüh'n. [1]

Dem Tausch der Wort' und der Gedanken,
Des Wissens ewig rege Kraft,
Eröffnen sich durch mich die Schranken;
Ich bin's, die Manchem Ruhm verschafft. [2]

Doch willst Du nach des Tages Lasten
Von Deinen Sorgen, Deinen Müh'n
Im süßen Arm des Schlummers rasten,
Werd' ich Dich weich und warm umzieh'n. [3]

Wird mild ein Gott Dir Träume spenden,
Bekränzet er mit Mohn Dein Haupt,
Sorg' ich, dass nicht mit Diebeshänden
Man Dir Dein Eigentum beraubt. [4]

Doch wird durch meine Kraft das Leben
So vieler Menschen oft bedroht,
Und mancher gab, nicht ohne Beben,
Nach schwerem Kampf sich selbst den Tod. [5]

Des Rätsels Deutung ist gefunden,
Eh' man die Hälfte noch erreicht,
Und seine Lösung wird bekunden,
Dass es mir ganz an Schwere gleicht. [6]

Lösung anzeigen

Feder

Anmerkungen

1. Die Federn der Vögel; 2. Die Schreibfeder; 3. Die Bettfeder; 4. Die Feder im Türschloss; 5. Die Feder am Schlosse des Schießgewehrs; 6. federleicht

Verweise

Worträtsel, Jacht