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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 3659

von Karl August Engelhardt

Scharade (3+2 Silben)

Die ersten drei – die letzten zwei
Sind darin völlig einerlei:
Sie werden beid' empfangen und gegeben;
Doch nur die ersten – nie die letzten leben.
Die ersten weih'n gar oft, beim Glanz der Kerzen,
Den letztern willig Beutel, Händ' und Herzen.
Die letztern, an Gedanken leer,
Auch ewig stumm, wie Fische,
Und leicht wie Flederwische,
Sind doch bisweilen zentnerschwer,
Und sprechen so ein' Art von Urteilsprüchen,
Dagegen man oft appelliert mit Flüchen.

Das Ganze von dem zweiten Paar
Ein ziemlich langer Namensvetter,
Stellt sich, fliegt's aus, trotz Wind und Wetter,
Doch immer nett und zierlich dar;
Ja desto zierlicher und netter
Je mehr es in gepresster Lag' erst war.
Unheilbar taub und stumm, spricht's doch beredter,
Wenn auch nicht herzlicher und klüger, als der Star,
Jahr aus Jahr ein von Freundschaft, Achtung, Lieb' und Leben,
Und wer die Sprach' empfängt, muss sie auch wiedergeben –
Wie nenn' ich doch mit andrem Wort die treffliche Erfindung? –
Persönlichkeit-Entbindung.

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Verweise

Scharaden, Engelhardt