Mein erstes ist ein milchend Vieh,
Ein Tanz sind meine beiden letzten.
Mein Ganzes spielt die sanftste Melodie,
Doch hört man mich in Frankreich nie;
So will es das Verbot der Vorgesetzten.
Kuh + Reigen = Kuhreigen
Ein Kuhreihen (auch Kühreihen, Kuhreigen und Kühreigen) ist ein Lied, mit dem in den Schweizer Alpen und im Höheren Mittelland ursprünglich die Kühe zum Melken angelockt wurden. Der Begriff rührt von einem Verb kuoreien, zuerst in einem Volkslied von 1531 belegt. Der älteste erhaltene Kuhreihen ist rein instrumental überliefert: Der «Appenzeller Kureien Lobe lobe», der 1545 durch Georg Rhau in seiner Bicinia Gallica, Latina et Germanica zweistimmig gesetzt wurde. [Wikipedia]
Bekanntlich liegt der großen Mehrzahl des französischen Volks nach dem Abzug der Okkupationsarmee nichts so sehr am Herzen, als das Fortschicken der Schweizer Soldtruppen aus ihrem Lande. In allen Halbperiodischen Schriften der Liberalen wird auch seit Kurzem, bald in kräftigen Ausdrücken, bald in spöttischen Anspiegelungen, darauf gedrungen. Eine dieser Schriften enthält Folgendes: »Vor der Revolution war es in Frankreich verboten, den Kuhreigen auf der Parade der Schweizertruppen zu spielen. Noch jetzt wird in Hinsicht der Schweizer in Neapel, Spanien, Holland, und überall in allen Ländern, wo diese Ware in Kurs ist, dieselbe Vorsicht beobachtet. Der Kuhreigen ist eine Weise, welche die Schweizer Milchmädchen singen, wenn sie auf die Weide gehen; sie brachte den Soldaten ihr Vaterland so sehr in Erinnerung, dass sie in Haufen desertierten.« [Neue Speyrer Zeitung, Nr. 154, 24. Dezember 1818]
Die Musik ist in der Schweiz, wie in allen gebirgigen Ländern heimisch. Ihre Nationallieder wirken ungemein auf das Gemüt. Wer kennt nicht den Einfluss des Ranz des vaches (Kuhreigen), der in Frankreich verboten wurde, weil die dort dienenden Schweizersoldaten das Heimweh bekamen und häufig wieder nach Hause liefen. [François Joseph Fétis: Geschichte der Musik aller Nationen, erschienen bei Voigt, 1835]