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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 3347

von Carl Trummer

Scharade (1+1 Silben)

An Fatime

Das Wort ist rätselhaft, und doch wie schwer
Wird mir davon ein Rätselvers gelingen.
O glaub es nur, dass es mir leichter wär',
Ein Liedchen dir, o Freundliche, zu singen.
Indes du willst, verlangst es schnell auf morgen,
Und der ergebne Freund muss schon gehorchen.
So ratet denn, ihr Gönner meiner Lieder
Was ziert der deutschen Jungfrau knappes Mieder,
Und blüht, wie sie, so schön und mild,
In Farb' und Sinn ihr Ebenbild?
Und gleicht ihr doch auch wieder nicht;
Denn seht, wie dieses Auge spricht!
Dem solche Lebensblick' entglühen,
Das sollte welken, das verblühen?

Der ersten Silbe Deutung fehlt,
Ob ich mich lange gleich gequält.
Die zweite mit der Lieb' verbunden,
Doch so, dass es sich fügt und schickt:
Der Dichter wähnt, er hab's gefunden,
Doch irrt er oft. Was er erblickt,
Was er begrüßt im Liedergruße,
Ist oft ein Bild der Phantasie;
Und was er sucht in Dichtermuße,
Umfass er hier im Leben nie.
Zum Ganzen band er dann die Reime,
Die ihn der süße Traum gelehrt.
Wenn er die Wirklichkeit entbehrt,
Belohnen ihn des Glückes Träume!

Lösung anzeigen

Sträuß + chen = Sträußchen

Anmerkungen

Die Zweite, mit Lieb verbunden = Liebchen

Verweise

Scharaden, Trummer