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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 3243

von Karl Franz von Holzing

Scharade (2+1 Silben)

Seufzer eines Ehemannes

Die beiden ersten Silben stahl
Ein Mann dem hohen Göttersaal;
Zur Strafe liegt er an der Kette;
Ein Geyer nagt an seiner Brust;
Der hat gewiss, – ich wette, –
Von keinem Weib gewusst! –
Denn trotz' ich meinem Weib, auch nur in einem Fache,

Obschon dies selten nur geschieht,
Gleich sind sie unter meinem Dache,
Und weg ist all mein Appetit.
Das letzte Wort, ein Rätsel aller Weisen,
Sucht' ich auf vielen großen Reisen;
Ich stahl es nicht, und doch, – wie strafet sich die Lust? –
Ward ich, – o wär ich doch gerettet! –
Zwar nicht an einen Fels, doch an ein Weib gekettet.

Ein Geier nagt an meiner Brust.
Drum wird nur der die letzte Silbe finden,
Der keinem Weibe wird empfinden.
Doch zankt mein Weib, dann ruf' ich, Prost!
Prost! zanke du und kneife!
Ich hole dann zu meinem Trost,
Mein Liebchen, meine Pfeife.
Drauf lang' ich nach dem ganzen Wort,
Und greife nach dem Zunder,
So jag' ich meine Grillen fort,
Und lach' der sieben Wunder.

Lösung anzeigen

Feuer + Stein = Feuerstein

Anmerkungen

Das Gedicht bezieht sich auf die Prometheus-Mythologie: Prometheus stahl dem Himmel das Feuer, brachte es den Menschen und wurde dafür von Zeus betraft. Prometheus wurde an einen Fels (vgl. Weib) gekettet; jeden Tag kam der Adler (vgl. Geier) Ethon und fraß von seiner Leber. [Wikipedia]

Verweise

Worträtsel, Holzing