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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 3201

von Adolf Ludwig Follen

Rätsel

Ein Zauberschloss, gewiegt von Windeswogen,
Auf schlanken Säulen von Smaragd erhoben;
Rubin der Saal, sein Estrich golddurchwoben
Und Himmelsodem hat es eingesogen!

Fliegt nun der Goldpfeil vom saphirnen Bogen:
Flugs sind die feinen Riegel abgeschoben;
Einzeucht der hehre Himmelsgast von oben;
Rings ist der starre Lanzenwald gezogen.

»Ist's nicht ein Mädchen, das die Glut verschIießet?
Doch naht ihm Glut: wie wogt, wie bebt das Mieder!
Erschließt's das Herz, errötend, dem Bezwinger.«

Das Schlösslein hat die Liebesfee erkieset,
Senkt in die Erde tief den Grundstein nieder.
»Wer kann es brechen?« Zwei lieblose Finger.

Lösung anzeigen

Rose

Anmerkungen

einzeuchen = ?

erkiesen = 1. auslesen, aussuchen; 2. Gewahr werden [Adelung]

Verweise

Worträtsel, Follen, Arnold/Irrgarten