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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 2785

von Carl Trummer

Rätsel

Der Kavalier und die Dame

Winter war es: im Kamin
Starb, die jüngst so wärmend schien,
Meine lichterlohe Flamme,
Denn das Mark vom Fichtenstamme
Und vom Moor war aufgezehrt;
Sieh! da trat im Abendgrauen
Eine Dame, just der Frauen
Schönste nicht, gar sehr verstört
Und mit wildem Blick ins Zimmer.
Schweigt auch sonst ein Weib nicht immer,
Hort' von der ich kein Geplauder -
Hu! mich überlief ein Schauder,
Als sie, nahend meinem Pult,
Über meine Schultern schaute.
Gleich als fühlt' ich schwere Schuld,
Starrte mir's im Sinn und graute.

Lange war sie nicht geblieben,
Als ein Herr, ihr Ebenbild,
Stürzte in die Stub' herein.
Wie von Furien getrieben,
Folgt' er immer grässlich wild
Meiner Dame hinterdrein.
Und mit ihrem stummen Jagen
Fingen sie mich an zu plagen,
Hätten wohl nicht aufgehört,
Wäre nicht mein Jost gekommen,
Welcher Kien vom Küchenherd
Und die Brande mitgenommen. –
Kaum war Feuer angemacht,
Hatte Wärm' ich nur empfunden,
Waren Herr und Dame sacht
Und verstohlnerweis – verschwunden.

Hüte euch der Himmel stets
Vor dem Herrn wie vor der Dame!
Wohlbekannt ist beider Name,
Beider Reich - geschwind, wer rät's?

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Kälte und Frost

Verweise

Worträtsel, Trummer