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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 2691

von Friedrich Hebbel

Scharade (1+1 Silben)

Ein holder Gott aus lichten Himmelshöhen,
senkt sich mein Erstes freundlich auf dich nieder,
wenn sanft des Schlummers Düfte dich umwehen,
umspielt er dich mit goldenem Gefieder.
Da siehst du Wunderbilder um dich stehen,
und staunend lebst du in dem Reich der Lieder;
was längst die Zeiten und der Raum geschieden,
vereinigt er in süßem Himmelsfrieden.

Die weite Welt mit ihren Blumenauen
und was der Geist unendlich sich erschafft,
kannst du im Zweiten wunderbarlich schauen,
gleich einer Schöpfung hoher Götterkraft;
doch hüte dich, ihm liebend zu vertrauen,
es ist nur Schein und ohne Lebenssaft,
doch wenn das Leben längst schon ist verschwunden,
bleibt es dir treu, ein Mahner schöner Stunden.

Mein Ganzes wird durchs erste nur geboren,
entweicht der Gott dem ungeweihten Blick,
bleibt statt der Freude, die mit ihm verloren,
mein Ganzes tröstend dir zurück.
Auch was im Herzen Schönes wird erkoren,
ach, war nur oft der ersten Silbe Glück.
Vom goldnen Hoffen und vom süßen Lieben
ist uns das schöne Ganze nur geblieben.

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Traum + Bild = Traumbild

Verweise

Scharaden, Volksgut