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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 2502

von Heinrich Wilhelm Josias Thiersch

Rätsel

Von zartem Ursprung, feinem Wesen,
So leb' ich in der Menschen Munde;
In Büchern ist von mir zu lesen,
Von mir vernimmt man jede Stunde.

Doch in den Schulen – wild Getümmel,
Es hat sich über mich erhoben!
Man hört der Meinungen Gewimmel,
Man hört mich tadeln, hört mich loben.

Schulmeister sind mir feind geworden,
Man hört sie ihre Waffen schärfen:
Mich zu verfolgen, mich zu morden.
Aus meinem Wohnsitz mich zu werfen.

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Der Buchstabe "H"

Anmerkungen

Thiersch bezieht sich hier auf die Rechtschreibreform von 1901 [Wikipedia] bzw. die Orthographische Konferenz von 1876 [Wikipedia]. Dort wurde unter anderem beschlossen, dass in deutschen Wörtern (nicht in Fremdwörtern!) das "h" nach einem "t" entfällt. Aus "Thor", "Thier" und "Thal" wurde "Tor", "Tier" und "Tal". In Fremdwörtern blieb das "th" erhalten, beispielsweise in Thor (nordischer Gott) und Therapeut.

Verweise

Worträtsel, Thiersch, Forum