Es ist auf dieser Welt des Menschen ganzes Leben
Nichts als das erste Wort, dem mancher unterliegt.
Beginnt die Leidenschaft sich mächtig zu erheben,
Die durch ihr loses Spiel zu Tausenden betrügt.
Wirst du zur bösen Lust durch Reize hingezogen,
Und zieht dich in ihr Netz die rohe Sinnlichkeit,
Hat dich vielleicht schon gar dein eigen Herz betrogen,
Dann halte dich als Mann zum ersten Wort bereit.
Zwei Jahre zeigt es schon der großen hohen Pforte,
Wohin Misshandlung, und der Druck die Völler führt,
Auch liest man leider nur zu viel von diesem Worte,
Wo durch Parthengeist sich ein Volk zu weit verirrt.
Bereise Spanien, betrachte dort sein Wochen,
Wo als der Meinung Spiel der Sohn den Vater würgt,
Wo Eigendünkel sich, und Stolz die Hände bieten,
Der Menschheit wahrer Freund sein Angesicht verbirgt.
Das Zweite ist ein Amt, ein Ort, auch eine Stelle,
Wo die galante Welt sich hin, und her bewegt,
Auf Promenaden sind so selten nicht die Fälle,
Dass dort ein Weib zur Schau ihr bisschen Schönheit trägt.
Der Mensch erkühnt sich oft dasselbe einzunehmen,
Allein nicht selten ist ein schneller Tod sein Lohn,
Er trägt, versieht es gut desselben Mut zu hemmen,
Doch wenigstens Verdruss, und derben Spott davon.
Es zeigt des Fleißes Rang bei Knaben in der Schule,
Bezeichnet überall des Ruhms verdiente Bahn,
Wer höflich ist, der weist es nicht auf einem Stuhle,
Wenn ihn ein Freund besucht, nur auf dem Sessel an.
Der Fromme findet, früh Gebete zu entrichten,
Es in der Kirche leicht, sein Eifer ist zu groß,
Allein der Kranke muss sehr hart darauf verzichten,
Und findet oft zu schnell es in der Erde Schoß.
Erwacht in dir die Lust das Ganze zu betrachten,
Dann mache dich nur auf, du hast die größte Wahl,
Man hörte lange Zeit von nichts als lauter Schlachten,
Und, wo man hitzig kämpft, da ist es überall.
Es ist zu Austerlitz und Waterloo zu finden,
Bei Leipzig trifft du es, wie bei Marengo an.
Auch in der Nachbarschaft, es zeigt dir Hohenlinden,
Wie leicht man überall dasselbe finden kann.
Du bist vielleicht ein Freund von großen Wasserreisen,
Und suchst zu Scio es, und in Morea auf?
Von dort aus muss ich dich gelegentlich verweisen,
Nach Kandia, und nach des großen Niles Lauf.
Doch hast du leine Lust so weit umher zu steigen,
Dann bleibe nur bei mir, ich jage dich nicht fort,
Ich kann das Ganze dir bequem von hier aus zeigen,
Das Lechfeld ist ja auch berühmt als solcher Ort.
Kampf + Platz = Kampfplatz
Scio (Chios) ist eine Insel in der Ägäis. [Brockhaus-1809] [Wikipedia]
Eine Parte (oder auch Parthe [Meyers-1905]) ist eine altbergmännische, namentlich im sächsischen Erzgebirge zum Holzbearbeiten wie zur Verteidigung im Gebrauch gewesene beilartige Waffe, mit breitem, oben in eine längere Spitze auslaufenden Blatte. [Meyers-1905]
Parthengeist ist dann soviel wir kriegerische Gesinnung.
Morea ist seit dem Mittelalter die romanische Bezeichnung der Halbinsel Peloponnes (Griechenland). Der Name wird von einem griechischen Wort für Maulbeerbaum, der für die Seidenindustrie bedeutend ist, abgeleitet. [Wikipedia]
Kandia ist ein Küstenort auf dem Peloponnes.
Das Lechfeld ist eine Schotterebene südlich von Augsburg. Bekannt ist das Lechfeld wegen entscheidender Schlachten während der Ungarneinfälle. Nachdem am 22. Juni 910 die Ungarn ein fränkisches Heer unter Ludwig dem Kind auf dem Lechfeld besiegt hatten, brachte Otto I. den Ungarn am 10. August 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld eine vernichtende Niederlage bei. [Wikipedia]
Die Schlacht bei Austerlitz ist eine der bekanntesten Schlachten der Napoleonischen Kriege. Am Pratzeberg zwischen Brünn und Austerlitz in Mähren besiegte Kaiser Napoleon I. von Frankreich eine Allianz aus österreichischen Truppen unter Kaiser Franz I. und russischen Truppen unter Zar Alexander I. [Wikipedia]
Die Schlacht bei Waterloo vom 18. Juni 1815 war die letzte Schlacht Napoleon Bonapartes. Die Niederlage der von Napoleon geführten Franzosen gegen die alliierten Truppen unter General Wellington und die mit ihnen verbündeten Preußen unter Feldmarschall Blücher beendete Napoleons Herrschaft der Hundert Tage und führte mit dessen endgültiger Abdankung am 22. Juni 1815 zum Ende des Ersten Französischen Kaiserreichs. [Wikipedia]