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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 2091

von Carl Wilhelm Sauter

Palindrom

Noch als die Götter von dem Pindus stiegen,
Durch Griechenland der Helden Ruhm erklang
Von fernem Streit, von ihrer Brüder Siegen,
Die dort sich hoben in der Taten Drang,
Stieg eine Schar der tapfern Heldenherzen
Aus blut'gem Kampfe, der verloren war,
Zu Bergeshöh'n, und sah'n mit stummen Schmerzen
Nun sinken ihren Vaterlandsaltar.

Doch überm Meer, an einem fernen Strande,
Nach Abenteuern, die ihr Führer hat,
Begründete in einem schönen Lande
Noch ihr Geschlecht des Ruhmes alte Stadt;
Sie hob sich hoch und stürzte aber wieder,
Und ragte heilig dann aufs neu' empor,
Ihr Blütenkranz, er sank verwelkend nieder,
Obgleich ein Genius sich ihm erkor.

Das ist das Ganze, will'st du's aber wenden,
Siehst du den Gott mit sanftem Lächeln steh'n,
Er kann dein höchstes, tiefstes Leiden enden,
Dein Glück und deine Wonne noch erhöh'n;
Er ist es, dem der Sieg gehört vor allen,
Und in der Seele kündigt er den Schmerz,
Doch wird er nimmer von der Erde wallen,
So lange huldigt ihm ein wundes Herz.

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Roma, Amor

Anmerkungen

Der Pindos (lat. Pindus) ist ein Hochgebirge in Südosteuropa. Es erstreckt sich in nord-südlicher Richtung und scheidet die griechische Landschaft Epirus im Westen von Makedonien und Thessalien im Osten. [Wikipedia] Der Pindus war dem Apollo und den Musen geheiligt und wurde als Sitz derselben betrachtet.

Verweise

Palindrome, Sauter