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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1861

von Agnes Franz

Logogriph

Ich zünde meine Fackel an der Flamme
Des Himmels an, und trage sie zur Erde,
Dass Hohes aus dem Staub geboren werde,
Und Ewiges dem Irdischen entstamme.
Durch mich bist Du des Daseins höchster Wonne,
Des innern Gottes, freudig Dir bewusst,
Und, wie bestrahlt von einer neuen Sonne,
Ziehst Du die Welt an Deine reiche Brust.
Doch weh'! Welch Bild wird plötzlich Dir erscheinen,
Reichst Du ein I mir feindlich statt dem O.
Die Fackel losch, der holde Gott entfloh,
Und alle Engel fliehen nach und weinen.
Denn, — ihre blut'ge Geißel hocherhoben,
Fasst eine Furie an Dein wundes Herz.
Schon fühlst Du's wild in Deinen Adern toben,
Das Mitleid stirbt, die Brust wird kalt, wie Erz.
In Qual ist jede Wonne untergangen,
Zur Hölle wandelt sich die heil'ge Glut;
Und wie Du innig erst die Welt umfangen,
Erliegst Du nun des Hasses blinder Wut.

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Eros, Eris

Verweise

Logogriphe, Franz