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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1821

von D. F....e aus B—g

Scharade (6 Silben)

Wer sich mit dir, du holde 1, verbunden
und dich zur Lebensführerin erhoben,
dem schwinden, wenn auch Schicksalstürme toben,
im Hochgenuss die schnell bewegten Stunden.
Du heilst das kranke Herz und seine Wunden,
durch dich kann sich der Mensch zum Gott erheben,
denn du bist das Lebendige im Leben.
Willst 2–3 Du im hehren Bilde finden,
vergegenwärt'ge Dir des Dichters Laute,
als er dem Wallenstein ein Lager baute,
Du siehst die Mehrzahl kräftig sich verbinden,
bereit, des Aufruhrs Fackel anzuzünden
und Recht und Ordnung schändlich zu verraten:
ein böses Sinnen führt zu bösen Taten.
Wer bist du lustiger 4–5? — verweile,
willst du der 1, der holden, fromm dich weihen,
sie ist geneigt, dir Fehler zu verzeihen,
doch fordert sie zu deinem eignen Heile,
dass du sie treu und wahrhaft liebst, drum eile
und schaffe erst. Der leichte Tanz der Horen,
er endige schnell, kein Meister wird geboren.
Wie soll ich dich nun aber 6, beschreiben?
Schwer fällt es mir, ich muss es frei bekennen,
und doch darf ich nicht grade zu dich nennen,
sonst würde nichts zu raten übrig bleiben.
Wie mach' ich's denn? — es ist ein seltsam Treiben,
ich muss mich drauf beschränken zu verkünden,
Du kannst den 6 am Terzerole finden.
Das Ganze zieht durch blühende Gefilde
und leichten Sinnes zu den fernsten Gauen,
und seine Werke sieht man oft mit Grauen
und oft mit Lachen — wenn mit Helm und Schilde
der Ritter gleicht dem Karnevals-Gebilde,
und Hanns — doch nein, ich darf nichts mehr erklären,
wenn Raten soll Vergnügen Dir gewähren.

Lösung anzeigen

Kunst + Rei-ter + Ge-sell + Schaft = Kunstreiter-Gesellschaft

Quelle

Abend-Zeitung
Nr. 256 vom 25. Oktober 1822
Herausgegeben von Theodor Hell und Friedrich Kind
Im Verlag der Arnold'schen Buchhandlung, Dresden, 1822

Verweise

Scharaden