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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1800

von Friedrich Haug

Anekdote

Früh saß der Kellner zu Frankfurt
Im Weidenbusch, und las
Aus dicken Rätselbuche:
»Herr Fähnrich, was ist das?
Mein Vater war der Erzeuger,
Die Mutter gebar's an's Licht;
Doch ist es nicht mein Bruder,
Und meine Schwester nicht.« – –
Und wenn ich ein Jahr lang sänne,
Doch blieb' es zu dunkel für mich.
Ich bitte mir's zu lösen.
»Kein Rätsel! Das bin – ich.«
Die Lösung ist ohne Tadel.
Diktiere mir's an, mein Sohn!
Die harte Nuss zu knacken,
Ziemt meinem Bataillon.
Kaum saß er im gold'nen Eber
Und aß an der Table d'hôte,
So sprach er mit Stentor-Tönen;
»Ihr Herren, Sapperlot!
Zu meiner Nuss seid geladen;
Doch knackt sie wohl keiner auf,
Und trieb' er's sieben Jahre.« –
Er wiederholte drauf:
»Mein Vater war der Erzeuger,
Die Mutter gebar's an's Licht;
Doch ist es nicht mein Bruder,
Und meine Schwester nicht.«
Wie hitzig Alle studieren!
Umsonst! Sie erraten's nie! –
Da rief der Oberste freundlich:
Das sind natürlich – Sie.
»O nein! Verzeihen's, Ihr Gnaden!
Sie machten da fausse Couche.
Das ist, wie er selbst mir sagte,
Der Kellner im Weidenbusch.«

Verweise

Sonstige, Haug