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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1799

von August Friedrich Langbein

Rätsel

Es gibt wo einen Hof, – er liegt zwar in der Ferne,
Doch kennen wir ihn allesamt –
Da glänzen keine Ordenssterne,
Da findet man kein Marschallamt,
Nicht Kammerherrn, nicht Edelknaben.
Kurz, alles nicht, was andre Höfe haben.
Der Fürst, den dieser Hof umringt,
Bestrebt sich, wie von ihm so mancher Dichter singt,
Durch sanfte Huld den Menschen zu gefallen;
Doch hat man sonst von ihm nicht eben viel Gewinn:
Denn, ohne Macht, ist er nur einer der Vasallen
Von einer größern Königin.

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Der Mond

Anmerkungen

Der Hof des Mondes entsteht in kalten Herbst- und Winternächten, wenn hohe Luftschichten Eiskristalle enthalten, die Teile des Mondlichts seitlich ablenken, sodass ein heller, manchmal leicht grünlicher, perlmuttfarbener Ring entsteht. [Wikipedia]

Mit Königin hat Langbein wahrscheinlich die Erde gemeint, die ja vom Mond umkreist wird. Die Sonne würde aber besser passen: Zum einen wird der Mond von der Sonne beleuchtet und zum anderen umkreist der Mond die Erde nur scheinbar. Der Mond fällt immer auf die Sonne zu, bewegt sie niemals von ihr weg. Von der Sonne aus gesehen ist die Mondbahn eine Wellenlinie um die Erdbahn.

Verweise

Worträtsel, Langbein