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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1760

von Agnes Franz

Scharade (1+2 Silben)

Der ersten Silbe heil'ge Zahl
Bezeichnet Dir der Schwestern Reigen,
Die, kündend ew'ger Schönheit Strahl,
Zu Auserwählten niedersteigen;
Auch stellt der Richter Zahl sie dar,
Die zu Athen sich einst verbündet,
Die Zahl der Tage auch, wo einst der Römer Schar
Den Göttern Opfer angezündet.
Die Letzten, ohne Wehr' und Waffen,
Verwunden dennoch manches Herz;
Ein Bild ist's, wunderbar geschaffen,
Kein's schildert treuer Freud' und Schmerz
Der Künstler, der es ausgeführet,
Wob auch zugleich den Vorhang zart,
Mit feinen Kanten rings verzieret,
Der das gelung'ne Werk verwahrt.
Auch eine Muschel ist's, die reiche,
Köstliche Perlen in sich schließt,
Und die, dass sie Erquickung reiche,
Für andre liebend überfließt.
Das Ganze wird sich bald erweisen;
Es trägt der Letzten ganz genau,
So viel die Erste sagt, zur Schau.
Hast Du's, so wünsch' ich wohl zu speisen!

Lösung anzeigen

Neun + Augen = Neunaugen

Anmerkungen

Die Neun ist in der skandinavisch-germanischen Symbolik eine heilige Zahl.

Die neun Schwestern sind die Musen, die herniedersteigen und auserwählte Menschen – hervorragende Künstler – küssen.

Das römische Fest, das neun Tage dauert und bei dem auch den Göttern geopfert wird, ist das Parentalia vom 13 bis zum 21. Februar. [Wikipedia]

Was ist mit den neun Athener Richtern gemeint?

Der Vorhänge der Augen sind die Lider, die verzierenden Kanten die Wimpern, die Perlen sind die Tränen.

Das Neunauge [Wikipedia] hat nicht wirklich neun Augen, aber früher glaubte man das. Das Neunauge hat den Namen von seinen sieben Luftlöchern an der Seite, welche den Augen gleichen und mit seinen wahren Augen ihrer neun machen. [Adelung-1793]

Verweise

Scharaden, Franz