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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1757

von Gerhard Adam Neuhofer

Scharade (1+1 Silben)

Ging einst ein armes Schneiderlein
Und trug mein Erstes blank und rein
Am abgeschabten Röckchen,
Und auch am Wanderstöckchen.
Er trabte fort in guter Ruh,
Und trillerte ein Lied dazu,
Da sah mein erstes wieder
Vom Kirchturm auf ihn nieder.
Mein Schneider Matz hat's oft gemacht,
Und doch nicht g'nügsam dran gedacht,
Da lag vor ihm mein Zweites,
Und noch dazu ein Breites.
Mein Schneiderlein schaut auf den Turm,
Ach Matz, du armer Erdenwurm!
Als dich das Erste freute,
Da fielst du in das Zweite.
Bedeckt mit Wasser, Schlamm und Kot
Seufzt nun mein Schneider: Große Not!
Und schlich bedächtlich weiter
Zum Wirt vom goldnen Reiter.
„Willkommen, lieber Ehrenmann!"
So rief der dicke Wirt ihn an:
Matz sah schon an den Mienen,
Hier gibt's was zu verdienen.
„Ei! wie gerufen, meiner Treu,
Frau bring mein Sonntagswams herbei,
Da ist, das muss er wissen,
Das Ganze ausgerissen."
Matz schwingt sich auf den Tisch empor,
Zieht Zwirn und Nadel schnell hervor
Und machte flugs das Ganze,
Als müsst' er noch zum Tanze.

Lösung anzeigen

Knopf+ Loch = Knopfloch

Verweise

Scharaden, Neuhofer