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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1677

von Theodor Eichberger

Scharadoide (1+1+1+1 Silben)

Gar mancher trauet Hab' und Leben
Der Ersten falschem Rücken an;
Die, freundlich lockend, sanft und eben,
Bald rast gleich einem Sturmorkan.
Dem Einen bringt sie Glück und Freude,
Dem Andern stummes Grabgeleite.
Die Zweite ist gar oft zu schauen,
Das Werk von fleiß'ger Menschen Hand;
Zur Sommertracht der Herren, Frauen,
Zum Hausgerät wird sie verwandt.
Sie zeiget uns, obwohl im Kleinen,
Wie schön sich Nutz' und Zierde einen.
Die dritte Silb', so klein zu lesen
Kann doch von hoher Deutung sein,
Nur muss Betonung ihrem Wesen,
Gefühl, Empfindung, Wert verleih'n:
Dann wird der Silb' geheimes Klingen
Den tiefsten Herzensraum durchdringen.
Die Letzt' ist zweimal nur zu finden,
Im Nord' - im Süd', bei Schnee und Eis;
Kein Sterblicher kann je ergründen
Des hohen Schöpfers Wirkungskreis.
Ob aller Menschen Denken, Treiben,
Wird's doch ein ew'ges Rätsel bleiben.
Am Ganzen knacken drei Nationen,
Die Nuss ist aber fest und dicht;
Doch endlich muss das Knacken lohnen,
Wenn auch gar mancher Zahn zerbricht!
Man sagt: Wenn diese Nuss gesprungen,
Sei's mit den Andern all' gesungen.

Lösung anzeigen

See + Bast + o + Pol = Sebastopol

Anmerkungen

Sebastopol ist eine alte Schreibweise für Sewastopol, eine Stadt auf der Krim, die im Krim-Krieg von England, Frankreich und Russland heftig umkämpft war. [Wikipedia]

Quelle

Mainzer Anzeiger Nr. 174 vom 29. Juli 1855, S. 694

Verweise

Scharadoiden, Eichberger, Forum