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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1448

von Angela Döhring

Homonym

Es senden es die himmlischen Gestirne;
Blick' um dich her: es füllt die weite Welt.
Es webet um die Gipfel stiller Firne
Und zeigt sich rings, wohin ein Lichtstrahl fällt.
Es kommt und flieht, es gleitet hin und her –
Du greifst es nimmermehr.
Wie aber? Halten's viele nicht in Händen
Und hüten's wohl und schätzen's nach Gebühr?
Es macht oft reich, es kann Geschicke wenden,
Und pflegt oft zu erschließen Weg und Tür.
Doch bringt es auch auf Erden rings Gewinn –
Ein Windhauch trägt's dahin.
Ihm ist's gegeben, große Macht zu üben,
Nach dunkler Nacht kündet es Morgenglanz.
Und doch vermag's, den klaren Blick zu trüben,
Und unsrer Seele nicht genügen kann's.
Wo es regiert, herrscht nicht der Wahrheit Licht –
Es ist und ist doch nicht.

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Der Schein

Verweise

Homonyme, Döhring