Wie aus der Erde nachtumhülltem Schoß
Der junge Morgen jubelnd wird empfangen,
Wenn Hesperos in blauem Grund verglüht
Und Rosen auf den Silberwolken prangen;
So königlich trat aus des Chaos Nacht
Mein Erstes einst vom ew'gen Licht umflossen,
Im Jugendglanz mit hohem Reiz geschmückt,
Umhüllt vom Dufte zarter Blütensprossen;
Und seitdem wälzt es sich mit starker Macht
Durch alle Räume bis zum Sternenkreise,
An ewigen Gesetzen der Natur
Hängt jede Angel im gewohnten Gleise.
Mein Zweites hat im Geisterreich den Rang
Vor allen Wesen der Natur empfangen,
Heil denen, die mit Kraft und Edelmut
Und allem, was es sonst bezeichnet, prangen!
Das Ganze zeigt zwar meist den Höfling an,
Doch wird's in allen Zirkeln gern gesehen;
Wer's nicht ist, pflegt, so hochgelehrt er sei,
Vor Höhern doch beschämt oft dazustehen.
Die griechische Schöpfungsmythologie beginnt mit den Worten: "Am
Anfang war das Chaos, und das Chaos gebar ... Gäa, die Erde, ...". Chaos
bedeutet ursprünglich Gähnende Leere.
Hesperos ist ein Titan der griechischen Mythologie, Sohn oder
Bruder des Atlas. Es ist auch die antike Bezeichnung für den Abendstern /
Morgenstern, den Planeten Venus. [Wikipedia]