Logo
Rätselgedichte, Rätselreime

≡ ► ◄ ▲

Rätselgedicht Nr. 1250

von Gustav Theodor Fechner

Scharade (1+1 Silben)

Die Erste rechnet sich zu einem großen Heere,
Viel eher zähltet ihr die Tropfen in dem Meere;
Dort in der ersten Reih' man gleich es stehen sieht,
Doch oftmals tritt es auch allein aus Reih' und Glied.
Wozu die Kraft ihm reicht, das bindet seine Schlinge,
Dabei ist's, wie man sagt, zumeistens guter Dinge;
Stets schreitet es voran der Koppel, die es band;
Die finstern Parzen selbst tät's fesseln Hand an Hand.
Die heil'gen Könige aus schönem Morgenlande,
Der Grazien Schwesterschaft schlug es in seine Bande;
Was es gebunden hat, zu halten tut ihm Not,
Denn ließ es eines los, erlitt' es selbst den Tod.
Die andre Silb', ob zwar ein wesenloses Wesen,
Steht doch für ihren Mann, als war' sie's selbst gewesen;
Gefallen lass ich mir sie hinterm Rücken gern,
Doch red' mich nicht so an, nicht passt's für solchen Herrn.
Sollt'st von dem Ganzen du recht viel ausweisen können,
So würde man mit Recht dich einen Reichen nennen;
Doch ist der Reiche grad' viel ärmer meist daran,
Als es der Bettler ist und arme Handelsmann.

Lösung anzeigen

Drei + er = Dreier

(Das große Heer sind die Zahlen; aller guten Dinge sind drei, es gibt drei Heilige Könige; es gibt drei Grazien)

Anmerkungen

Die Grazien (Chariten) sind in der griechischen Mythologie Göttinnen der Anmut [Wikipedia]

Die Parzen (lateinisch Parcae) sind in der römischen Mythologie die drei Schicksalsgöttinnen, die den drei Moiren der griechischen Mythologie entsprechen. [Wikipedia]. Uns sind die Nornen, die schicksalsbestimmenden Frauen der nordischen Mythologie wohl besser bekannt.

Ein Dreier ist eine alte deutsche Münze, auch "Dreipfenniggroschen" genannt.

Verweise

Scharaden, Fechner