Ich werde selten nur geachtet,
Denn Spott und Schläge sind mein Lohn;
Und mir zu gleichen Keiner trachtet,
Sein Loos ist sonst nur bitt'rer Hohn;
Und ward ich früher auch geschätzet,
Erzählt sogar die Schrift von mir:
dass ich ein ganz vernünftig Tier,
Und wen man einst auf mich gesetzet
Heg' ich deshalb doch keinen Stolz,
Demütig ich einher stets schreite,
Bepackt mit schwerer Last, zur Seite
Den Führer, der mit hartem Holz
Mich unbarmherzig oft zerbläuet; -
Solch Loos harrt meiner bis zum Tod',
Und dann nicht endet meine Not,
Noch härter sich oft erneuert.
Geraubt wird grausam mir mein Kleid,
Und Stunden lang darauf geschlagen,
Selbst, was gescheh'n in frühster Zeit,
Verkündet's noch in spätern Tagen. -
Doch werden viele meiner Brüder
Weit besser noch, als ich, genährt;
Von ihresgleichen noch geehrt,
Ist diesen nicht ihr Schrei'n zuwider,
Doch blicken sie – o unerhört –
Nur mit Verachtung auf mich nieder.
Wenn Du mich rückwärts angeschaut,
So werd ich Dir ein Wörtchen sagen,
Worauf, nach vielen heißen Tagen,
Der Winzer seine Hoffnung baut.
Ihn lohnt der Sonne strahlend glühen
Und dieses Wort wird dann ein Fest,
Wenn er den Preis von seinen Mühen
gesichert in den Kelter presst.