Haare
Im ersten Lenz entsprossen,
Aus kleiner Wurzel schlank hervorgeschossen
Haare wachsen bereits im ersten Lebensalter, haben eine kleine Wurzel und
sind sehr dünn (=schlank)
Von Duft und Tau begossen,
Haare werden parfümiert und natürlich gewaschen. Auch fällt der Regen
zuerst aufs Haupthaar.
Entflieh ich, wenn der Sommer sich geschlossen.
Je älter der Mensch wird, desto wahrscheinlicher fallen ihm die Haare aus –
zumindest bei den Männern.
Den Mönchs- und Nonnenklöstern bin ich Feind,
Nur halb und halb den Kapuzinern Freund.
Lange Haare öffentlich zu tragen galt bei Frauen lange Zeit als verpönt
(der Ursprung hierfür sind Worte des Apostels Paulus). Auch bei Mönchen wurde
das Haupthaar zur Tonsur gestutzt. Nonnen trugen in der Regel Hauben auf dem
Kopf.
Vormals der Freiheit Zeichen,
Bei den Griechen galt das lange Haar als Zeichen von Freiheit. Ebenso bei
den Germanen. Sklaven und Leibeigene mussten das Haar kurz tragen. Daher auch
der Begriff "Gscherter" (= unfreier)
Wird jetzt mir oft ein hartes Los zu eigen,
Denn ach! von schönen Händen
Gefesselt, seh ich meine Freiheit enden.
Das Haar der Frauen wird geflochten zum Zopf oder zum Dutt und unter einer
Haube oder einem Kopftuch verborgen
Und wenn mir eine je die Freiheit schenkt,
So ist in Leid ihr junges Herz versenkt.
Das offene Haar bei einer verheirateten Frau war verpönt und nur in
Trauerzeiten gestattet. Im 19. Jahrhundert galt es als bei den Damen
erstrebenswert, das Haar niemals zu schneiden. Bei schwerer Krankheit wurde
das Haar jedoch entfernt, da man annahm, dass das Haar dem Körper Energie
entziehe.
Zum Schlusse nur noch eins: es fasst in mir
Den schönsten Stein der größte Juwelier.
bezieht sich auf den Kopf mit dem Gehirn als Ganzes. Gott schuf den
Menschen als Krönung der Schöpfung und die im Kopf beheimateter kognitiven
Fähigkeiten zeichnen uns vor allen anderen Lebewesen aus.