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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 7562

Verfasser unbekannt

Logogriph

Sterblicher, willst du einst die Freuden des Himmelreiches genießen,
Halte dich fest an mich scheuend die trügende Welt!
Trägst du im Herzen mich treu, dann bin ich dir leicht zu ergründen.
– Denn ich verscheuch' jeden Zweifel und führe zu Gott! –
Wirkt erschlaffend auf dich die drückende Hitze der Sonne,
Scheide mein Haupt vom Rumpf findest erquickenden Hort.
Die Philomele belebt die anziehende Gegend der Laute,
Welche mein Inneres hat, preisend den Herrn der Natur.
Solltest du mir mein Erstes, wie auch mein Letztes entwenden;
Bleib ich den Vögeln der Luft immer ein lieblicher Ort. –
Nun, mein Ganzes besteht aus sechs Buchstaben. Bewahr' es;
Denn nur dadurch darfst du hoffen das ewige Heil!

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Glaube, Laube, Laub

Anmerkungen

Philomele ist eine dichterische Bezeichnung für die Nachtigall. Philomele und Prokne waren Schwestern und Töchter des Königs Pandion von Athen, welcher die letztere dem thrakischen Fürsten Tereus zur Gemahlin gab, dem sie einen Sohn Itys gebar. Auf ihren Wunsch holte Tereus die Philomele von Athen ab, um sie zu ihrer Schwester zu bringen, entehrte sie aber unterwegs, und damit sie ihn nicht verraten könne, sperrte er sie ein und schnitt ihr auch noch die Zunge ab. Prokne aber gab er vor, Philomele sei unterwegs gestorben. Philomele stickte ihre Geschichte jedoch in ein Tuch und fand Gelegenheit, dieses ihrer Schwester zuzuschicken, von der sie hierauf an einem Bacchusfeste befreit wurde. Aus Rache fassten die Schwestern nun den unmenschlichen Vorsatz, den Itys zu schlachten und seinem Vater vorzusetzen, und während er noch davon aß, trat Philomele mit dem Kopfe seines Sohnes ins Gemach. Verfolgt vom Tereus ergriffen die Schwestern die Flucht, auf der Philomele in eine Nachtigall, Prokne in eine Schwalbe, Tereus in einen Wiedehopf, außerdem noch Itys in einen Fasan verwandelt und Philomele mit beständiger Schlaflosigkeit bestraft wurden.

Verweise

Logogriphe, Der katholische Christ