Logo
Rätselgedichte, Rätselreime

≡ ► ◄ ▲

Rätselgedicht Nr. 7212

von Henriette von Hohenhausen

Scharade (1+2 Silben)

Es prangt – ein glänzend Ehrenzeichen,
Von hohen Händen anvertraut,
– Gar wohl bekannt in allen Reichen –
In meiner ersten Silbe Laut.
Was dir die beiden Letzten nennen,
Ist ein nicht gern gehörtes Wort;
Mit halber Hoffnung schickt's dich fort.
Lass sehn, ob wir's beschreiben können:
Wenn Kinderaugen freundlich bitten;
Wenn ein Klient von ferne steht;
Wenn Jemand harten Druck erlitten,
Und um Ersatz und Beistand fleht:
Dann wird gar oft dies Wort genannt,
Das niemand sehr erbaulich fand.
Auch wenn ein Vater trostlos naht,
Sich um ein Ämtchen zu bewerben,
Ein treuer Diener! – Nach dem Sterben
Den lang' entbehrten Sold erbat:
Wie traurig macht ihn dann dies Wort;
Er eilt mit Kummertränen fort.
Doch lass uns flieh'n von diesen Bildern
Zu jenem Standpunkt, den ich dir
Nun in dem Ganzen werde schildern;
Auf lichte Höhen folge mir;
Durch Sinn und Kunst siehst du vereint,
Hier deutlich, was sonst fern erscheint.
O flüchte hin zu diesen Räumen,
Wenn dich die Last der Erde drückt;
Du wirst der Gottheit nah' dich träumen,
Von ihrer Wundermacht entzückt.
Nicht leicht wird da ein Wunsch beklagt,
Den uns die nied're Welt versagt.

Lösung anzeigen

Stern + Warte = Sternwarte

Quelle

Tobias Heinrich Lotter: Neue Sammlung von vierhundert Charaden und Räthseln, für Freunde einer geistreichen, das Gemüth ansprechenden, Unterhaltung. Von dem Herausgeber der »Beispiele des Guten«. Mit einer Vorrede von F. L. Bührlen. Stuttgart: Metzler, S. 213f., Nr. 247

Verweise

Scharaden, Hohenhausen