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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 7200

von ***

Scharadoide (1+1 Silben)

An Dem. Henriette Sontag

Kannst Du das gold'ne Bild mir nennen,
Mit ewig frischem Strahlenglanz,
Kein Sterblicher mögt's je erkennen,
Denn er erträgt nicht seinen Glanz,
Doch alle Wärme, alles Leben
Kommt von dem teuren Bild allein;
Soll ich des Bildes Namen geben? –
»Die erste Silbe schließt ihn ein.«

Und kannst Du auch das Licht mir nennen,
Dem Bilde folgt es immer nach,
Vermag sich nie von ihm zu trennen,
Bleibt gleich dem Bilde immer wach:
Des Lichtes freut sich jede Seele,
Bald, wenn's entfloh'n, schleicht Trauer ein,
Dass ich den Namen nicht verhehle:
»Die zweite Silbe wird er sein.«

Von beiden aber ist zu sagen:
Oft, wenn wir hundertmal sie sah'n,
Erst dann, trotz aller Müh' und Klagen,
Seh'n and're auch einmal sie nah'n;
Sie, die im rauh'sten Norden wohnen,
Entbehren sie oft lange Zeit,
Doch ganz flieh'n sie nicht diese Zonen,
Nur seltner werden sie erfreut.

Das Ganze – gleicht es seinen Teilen? –
Wie kann, wie sollt' es anders sein?
Zwar lange mag es auswärts weilen,
Doch immer meiden kann's nicht – nein!
Das Ganze? – darf ich's euch noch lehren:
Die erste deutsche Künstlerin;
Gewiss, wir werden hier sie hören,
Hier floss einst ihre Jugend hin

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Sonn[e] + Tag = Sontag

Anmerkungen

Henriette Sontag, eigentlich Gertrude Walpurgis Sontag, (* 3. Jan. 1806 in Koblenz; † 17. Juni 1854 in Mexiko-Stadt) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran).

Verweise

Scharadoiden, Didaskalia