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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6939

Verfasser unbekannt

Rätsel

Mit meiner Gattin kam ich auf die Welt;
Ihr dank' ich alles, Glück und Ehre,
Und ohne sie hätt' ich kein Geld;
Allein, trotz mancher Bitt' und Lehre,
Verschwend' ich, was sie hat, und störe
Durch meinen Unfug ihre Ruh.
Gewiss wird sie mich überleben
Und, weiß sie mir zu widerstreben,
Zu bess'rem Wohlstand sich erheben;
Doch war sie mir zu viel ergeben,
Fällt ihr der Lose schlimmstes zu.
Soll unser Bündnis wahr uns frommen,
Muss Oberherr sie ganz allein,
Und ich ihr treuer Diener sein.
Bin ich zum Regiment gekommen
»Was leider! größtenteils geschieht«
Und treibe kühnlich und vollende,
Was früher mutig sie missriet,
So nimmt's fürwahr ein böses Ende.
Wenn ungebeten nun das oberste Gericht
Den Spruch der Ehescheidung spricht,
Darf ich zur Mutter wiederkehren,
Die gern und stille mich empfahl;
Allein die Arme wird ihr Vater streng verhören,
Ob sie gehorchte seinem Rat,
Ob, schwach, nur meinen Willen tat.
Im ersten Falle nimmt er freundlich
Die Erbin in sein großes Haus;
Im zweiten aber spricht er feindlich
Enterbung und Verbannung aus.

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Leib und Seele

Verweise

Worträtsel, Regensburger Morgenblatt