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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6617

von J. N. Rechow

Scharade (2+1 Silben)

Seht doch mein Erstes, wie es sich streckt,
Das Köpfchen hervor unterm Mäntelchen regt,
Der Süßling! Wie fesselt er der Frauen Gunst!
O! seht, wie ohne viele Kunst
Und ohne alle Ränk' und Sprünge
Er ein sich mischt in tausend Dinge.
Beim Freudenmahle find't er sich ein,
Du find'st nicht selten ihn beim Wein'.

Mein Zweites ist aus dem Fach' der Mathese;
Man sieht's in Figuren verschiedener Größe,
Bald spitzig, bald rund, bald schmal, und bald breit,
Wohl abgemessen nach Raum und nach Zeit,
Und deren manche deckt hohen Verstand;
Drum preiset den Mann, der solches erfand.

Im Ganzen findet sich jeder betrogen;
Denn wertlos ist Mantel und Hut,
Doch sind ihm viele gewogen,
Die meisten der Sterblichen gut.
Der Mantel und Hut ergänzt zwar den Wert
Bei manchem, da fehlt's am Verstand',
Und unterm Hut' ist ihm wenig beschert,
Und ist da viel trockenes Land.
Bei unserm Ganzen, da ist es verkehrt,
Drum weg mit Mantel und Hut,
Auch ohne dieselben behält's seinen Wert,
Nur dann ist's wichtig und gut.

Lösung anzeigen

Zucker + Hut = Zuckerhut

Anmerkungen

Mathesis/Mathese (veraltet) = Mathematik

Der Rätseltext bezieht sich wohl darauf, dass viele Diagramme in der Mathematik an einen Hut erinnern, beispielsweise die Gaußsche Glockenkurve.

Verweise

Scharaden, Rechow