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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6499

von August Müller

Logogriph

Fünf Zeichen, Rätselforscher! nennen,
Wenn du zu Einem Wort sie fügst,
Dir das, was alle Schläfer kennen,
Wodurch du selber dich betrügst;
Ein launenvolles, rätselhaftes Wesen,
Ein Kind des Morpheus und der Nacht,
Das Dinge eint, die nie vereint gewesen,
Dich bald zum Kaiser, bald zum Bettler macht,
Und schadenfroh stets deiner Täuschung lacht.
Jetzt trägt's dich zu des Himmels Wonnen,
Jetzt zu der Höllengeister Schwarm,
Fliegt bald mit dir durch ferne Sonnen,
Bald in des Freundes treuen Arm.
Du scheuchst es fort, und dennoch kehrt es wieder,
Belastend dich mit Angst und Graus,
Und winkst du ihm, dann bleibt es aus,
Und lächelt andern deiner Brüder.
Mit ihm verglich der Jugend Blütentage
Und ihre Flucht des Sängers Lied gar oft;
Ja, selbst des Lebens Glück und Plage
Verweht so schnell und ungehofft.
Hast du dem Wort das erste Zeichen
Geraubt, dann lebst du selbst darin,
Und wirst ihm nimmermehr entweichen,
Und flögst du zu den Sternen hin.
Selbst in des Todes Schauergründen
Wird es dein starrer Leichnam finden.

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Traum. Raum

Verweise

Logogriphe, Müller