»Franz!« – sprach der Vater zu dem lieben Sohn,
Der sich zum Rechtsgelehrten bilden sollte,
Und auf die hohe Schule reisen wollte, –
»Du ziehst mit meinem Segen nun davon:
So reise glücklich, bleib das Erste mir,
Vergiss bei meinen Lehren nie der Zweiten,
Sie werden Dir nicht fehlen bei den Leuten;
Dein Kopf ist's erste, voll von Wissbegier,
Studiere, Franz! studier' so viel du kannst,
Du steigt dereinst zum Rat in kurzer Weile,
Und Ruhm und Wohlstand werden Dir zu Teile, –
Wer weiß, wohin Dich noch das Glück verpflanzt;
Der Fürst, Du weißt's, liebt Wissen und Talent.
Er fordert wohl einmal von Dir das Ganze,
Du zeigt Dich nun in vollem Geistesglanze
Und wirst – o Glück! – geheimer Präsident.
Dein Einfluss mehrt sich täglich, – auch Dein Geld;
Du kaufst das Erst', ein elisäisch Feld,
Und ruhst von Staatsgeschäften dort zu Zeiten,
Fährst gar mit Sechsen oder mit den Zweiten,
Und lebst, ein zweiter Fürst, wie Dir's gefällt.
O Franz! geöffnet ist die Bahn zum Glück,
Als lumen mundi kehre mir zurück!
Sonst müsst' ich schnell das Erst' in Ver verwandeln,
Und Dich, wie dann das Ganze sagt, behandeln.«
Gut + achten = Gutachten; Ver + achten = Verachten
lumen mundi (lat.) = Licht der Welt (eine Bezeichnung für Jesus Christus)