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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6434

von Dr. Josef Heinrich Wolf

Logogriph

Ein Taufname des zarten Geschlechtes

Drei Silben sind mir zugeschrieben,
In jeder trifft man nur ein Pärchen an;
Fehlt's zweite Paar, was ist verblieben?
Ein Fluss und ein Gebirge bin ich dann,
Die Grenze des größten und kleinsten Teils der alten Welt, –
Ein großes Gebirge das Gold und Silber in sich hält.

Das erste weg und lass das zweite,
So steht der erste Judenkönig da,
Der einst des großen Unmuts Beute.
Dem Ganzen war schon früh Versuchung nah;
Doch Englands Prinzessin die wunderschön und reizend war
Besiegte gar standhaft des Amors drohende Gefahr.

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Ursula, Ural, Saul

Anmerkungen

Zu Englands Prinzessin: Nach den mittelalterlichen Legenden stammte Ursula von Köln aus der Bretagne und lebte im 4. Jahrhundert. Nach der Legenda aurea soll die bretonische Königstochter Ursula den Aetherius heiraten, Sohn des heidnischen Königs von England. Sie willigt ein, stellt allerdings drei Bedingungen, die der Bräutigam auch erfüllt: Innerhalb einer Frist von drei Jahren soll Prinz Aetherius getauft werden; eine Schar von zehn Gefährtinnen und 11.000 weiteren Jungfrauen soll zusammengestellt und eine gemeinsame Wallfahrt nach Rom unternommen werden. Die Pilgerfahrt führt per Schiff nach Rom. Dort schließen sich ihnen der (nicht historisch belegte) Papst Cyriacus sowie (in einigen Versionen der Legende) einige Bischöfe und Kardinäle an. In einem Traum wird Ursula das Martyrium verkündigt. In Köln werden alle Pilger von den Hunnen getötet, die die Stadt belagern. Der Prinz der Hunnen verliebt sich allerdings in Ursula und bietet ihr an, sie zu verschonen und zu heiraten. Als sie ablehnt, tötet er sie durch einen Pfeilschuss.

Verweise

Logogriphe, Wolf