Ich
bin, was hier auf Erden,
Nur wenigen gebricht,
Verkauft wohl kann ich werden,
Doch ausgeliehen nicht.
Ich
wechs'le meine Farben,
Ich wechs'le die Gestalt;
Wenn sie mich nicht verdarben,
Werd' ich mit Menschen alt.
Er kann
von mir sich trennen
Mit Lachen und mit Scherz;
Kann schneiden mich und brennen,
Und macht mir keinen Schmerz.
Auch
mag er stets mich haben,
Wie in der Jugend, gern;
Doch meine schönen Gaben
Sind meist dem Alter fern.
Doch,
dass ich hier nicht fehle –
Die Mode hat's bestimmt –
Kommt dann an meine Stelle,
Was man von andern nimmt.
Das Haar
Dr. Ferdinand Kämmerer: Poetische Versuche und Uebersetzungen
Erste Abtheilung: Poetische Versuche
Stahl, Darmstadt, 1813
Seite 143, Nr. 3