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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 5455

von Apollonius von Maltitz

Rätsel

Drei Worte heißt die alte Sphinx dich raten;
Zuerst erscheint im schimmernden Gewand
Ein Feld, an Weiße gleich des Winters Saaten
Dem Schnee, und blendend wie ein Diamant.
Ein Schauplatz den Gefühlen und den Taten,
Die es durchziehn, wie leichten Ufersand
Und golden bald, bald mit der Trauer Kränzen
Umziehen schwarz sich seine zarten Grenzen.

Da ziehen dunkel nächtliche Gestalten,
Wie schwarze Pilger, durch die Wüste hin,
Und ihre Deutung eilend zu entfalten,
War dir die erste Jugend Lehrerin;
Aus ihnen zu erseh'n der Seele Walten
Vermaß sich einst ein kühner Sehersinn,
Denn ihm selbst, den ein Sklavenlos getroffen,
Steht eine Willkür noch in ihnen offen.

Und soll ich dir der Worte Drittes nennen?
Die Hand des Schwächsten hat es schnell zerstört,
Im Hain, wann heiß des Sommers Strahlen brennen,
Wird nicht so leicht ein Myrtenblatt verzehrt,
Es fliegt so weit, als keine Schwingen können –
Es faltet sich, mit leichtem Schild beschwert,
Den Blumen gleich, die ihre Blätter schließen,
Und wird der Gruß, womit sich Welten grüßen.

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Brief

Verweise

Worträtsel, Maltitz