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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 5449

von Apollonius von Maltitz

Rätsel

Kennst du die Wandrer durch die Zeiten
In langsam wechselnder Gestalt,
Die nimmer ruhn, stets weiter schreiten,
Die Töne magischer Gewalt?
Die ersten Gaben, die das Leben
Uns schenkt, sobald es uns umschließt,
In die wir unser Selbst verweben,
Womit die Liebe dich begrüßt?

Aus dieser Wandrer heil'ger Reihe
Wählt sich den Liebling jede Brust,
Und still, in wundersamer Treue,
Bewahrt sie ihn, wie Schmerz und Lust.
Durch Blumenauen, durch Gefahren,
Durch Licht und Nacht, durch Schmach und Ruhm,
Wie einst Anchisen seine Laren,
Folgt er dir nach, ein Heiligtum.

Mit ewiger Verklärung Schimmer
Wirst manche du umgeben sehn;
Dann können sie versunkne Trümmer
Zum herrlichsten Palast erhöhn.
Sie bleiben stets an deiner Seite,
Oft schwört sie das Verbrechen ab;
Doch selbst nach ausgekämpftem Streite
Umschweben sie des Edeln Grab.

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Die Namen

Anmerkungen

Anchisen ist eine dichterische Form von Anchises. Anchises ist in der griechischen Mythologie ein schöner König von Dardania nahe Troja, ein Spross aus altem trojanischem Königsgeschlecht. Er war Vater des trojanischen Helden Aeneas, den er mit der Göttin Aphrodite gezeugt hatte, als sie ihm einst auf dem Ida in Gestalt einer phrygischen Hirtin (Kythereia) erschienen war.

Die Laren sind in der römischen Religion die Schutzgötter oder Schutzgeister bestimmter Orte und Familien.

Verweise

Worträtsel, Maltitz