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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4907

von Immanuel Gottlieb Moser

Rätsel

Wenig sind der Dinge nur,
Die erfreuen alle Sinne,
Einem bin ich auf der Spur,
Das ich drum besonders minne.

Sehen darf ich seinen Glanz
In den allerschönsten Farben,
Roth, Gold, Purpur ist es ganz,
Lüstern Auge darf nicht darben.

Hören kann ich sein Gesumm,
Dieses Lied unreifer Jugend.
Blieb aus Zwang dies Liedchen stumm,
Preist ein Schuss des Reifen Tugend.

Riechen mag ich gern den Duft
Seiner feinen, zarten Blume,
Steigt es vor aus seiner Gruft,
Dient ihm sein Geruch zum Ruhme.

Schmecken, wer da schmecken kann,
Der erfreue seinen Gaumen,
Besser wird so Weib als Mann
Ruh'n darauf in weichen Flaumen.

Fühlen seine Wellen rein
Durch die vollen Adern rollen:
In sein Bad werft die hinein,
Die es auch betasten wollen!

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Der Wein

Verweise

Worträtsel, Moser, Räthsel/1836