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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4857

von Theophil Bittkow

Homonym

Aus Horn bin ich geschaffen,
Dem Wilden, wie dem Tier
Dien' ich statt andrer Waffen,
Bin der Chinesen Zier.[1]

Doch machst du mich aus Eisen
Dann schlägt mich armen Tropf,
Um seine Kraft zu weisen,
Ein jeder auf den Kopf.[2]

Und geh' ich auf dem Kopfe,
Da find' ich bald mein Grab;
Nach oben mit dem Zopfe,
Tritt man den Kopf mir ab.[3]

Ich mache weite Reisen,[4]
Mich zeigt des Wagens Spur;[5]
Du triffst mich nie bei Weisen,
In Narrenköpfen nur.[6]

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Nagel

Anmerkungen

1. Fingernagel; 2. Stahlnagel; 3. Hufnagel; 4. ?; 5. ?; 6. Redensart

Einen Nagel (im Kopf) haben = sich für etwas Besseres halten; anmaßend / hochmütig / arrogant sein. Wilhelm Körte schreibt 1837 in seinem Lexikon »Die Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten« dazu: »Spott auf den Hochmütigen, in Bezug auf den gepfählten Verbrecher-Kopf, der somit noch höher hinausgekommen ist, als er wohl hinaus wollte.«

Was bedeuten 4. und 5.?

Verweise

Homonyme, Bittkow