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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4827

von Heinrich von Levitschnigg

Anagramm

Uns kennt genau, wer fronend schreibt,
Die Kontoristengilde;
Dem, so an uns geschmiedet bleibt,
Liegt fern das Waldgefilde.

Schön, prachtvoll bin ich sicherlich,
Doch fehlt die blum'ge Seele;
Aus Liebe hat besungen mich
D'rum nie auch Philomele.

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Pulte, Tulpe

Anmerkungen

Philomele ist eine dichterische Bezeichnung für die Nachtigall. Philomele und Prokne waren Schwestern und Töchter des Königs Pandion von Athen, welcher die letztere dem thrakischen Fürsten Tereus zur Gemahlin gab, dem sie einen Sohn Itys gebar. Auf ihren Wunsch holte Tereus die Philomele von Athen ab, um sie zu ihrer Schwester zu bringen, entehrte sie aber unterwegs, und damit sie ihn nicht verraten könne, sperrte er sie ein und schnitt ihr auch noch die Zunge ab. Prokne aber gab er vor, Philomele sei unterwegs gestorben. Philomele stickte ihre Geschichte jedoch in ein Tuch und fand Gelegenheit, dieses ihrer Schwester zuzuschicken, von der sie hierauf an einem Bacchusfeste befreit wurde. Aus Rache fassten die Schwestern nun den unmenschlichen Vorsatz, den Itys zu schlachten und seinem Vater vorzusetzen, und während er noch davon aß, trat Philomele mit dem Kopfe seines Sohnes ins Gemach. Verfolgt vom Tereus ergriffen die Schwestern die Flucht, auf der Philomele in eine Nachtigall, Prokne in eine Schwalbe, Tereus in einen Wiedehopf, außerdem noch Itys in einen Fasan verwandelt und Philomele mit beständiger Schlaflosigkeit bestraft wurden.

Verweise

Anagramme, Levitschnigg