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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4535

von Ernst von Houwald

Scharade (2+1+1 Silben)

An Augusten.

Vor hundert Jahren glänzt' ein Stern im Norden,
Den jeder in den ersten Silben kennt.
Er ist das Heil von einem Volk geworden,
Wo man begeistert seinen Namen nennt,
Und mancher denkt wohl noch im Schlachtgetümmel:
Ach! ging er doch noch einmal auf am Himmel!

Allein, die dritte Silbe wird dir's sagen,
Dass dieser Stern voll Glanz jetzt nicht mehr ist;
Und willst du nach der vierten Silbe fragen?
Das ist sie ja, das was du mir nicht bist;
Allein in meinem Herzen kannst du's lesen,
Dass ich die letzte Silbe längst gewesen.

Der Name einer Festung ist das Ganze.
Doch tiefren Sinn bewahrt es sicherlich;
Allein kein Erdensohn, trotzt Ruhm und Glanze,
Ein Mädchen nur durft' ihn beziehn auf sich.
Kennst du das arme Mädchen, das ich meine? –
Das Mädchen von Marienburg, sonst keine.

Lösung anzeigen

Peter + war + dein = Peterwardein

Anmerkungen

In der Schlacht von Peterwardein am 5. August 1716 schlug Prinz Eugen von Savoyen mit 80.000 Kaiserlichen ein 150.000 Mann starkes osmanisches Heer vernichtend.

Mit Peter ist Zar Peter der erste (der Große) gemeint.

Die letzten 5 Zeilen beziehen sich auf das Drama »Das Mädchen von Marienbug« von Franz Kratter. In dem Drama erobert die russische Armee Marienburg. Ein Mädchen gilt danach als verschollen. Vater und Bruder suchen das Mädchen und stehen irgendwann vor dem Zaren. Nach etwas hin und her stellt sich heraus, dass Chatinka – ein Mädchen am Zarenhof – die verlorene Tochter ist. Der Zar hat sich in das Mädchen verliebt und macht sie am Ende zur Zarin von Russland.

Quelle

Becker: Taschenbuch und Almanach zum geselligen Vergnügen auf das Jahr 1814 (1813), S. 373, Nr. 5.

Verweise

Scharaden, Houwald