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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4002

von Johann Gottlieb Münch

Scharade (1+1 Silben)

Mein Erstes bezeichnet jedermann,
Der etwas tun und sagen kann;
Nur nennt es dir ihn unbestimmt,
Weil's seinen Mann stets ungewiss nimmt.

Mein Zweites ist das Gift der Welt,
Das eng die Tugend in Fesseln hält;
Die aber, wiewohl es sie fest umflicht,
Doch oft den rühmlichsten Sieg erficht.

Geblendet vom alles versprechenden Schein
Sieht man die Sterblichen groß und klein
In bunten dicht gedrängten Haufen
Nach seinem Besitze ringen und laufen.

Wer's hat, der sorgt vom Abend zum Morgen,
Und wer's nicht hat, den töten die Sorgen.
Da wird nicht Ehre, nicht Leben geschont,
Man hält sich für jedes Opfer belohnt

Durch seinen Glanz, dem alles weicht,
Vor dem sich der Bettler und Edelmann beugt.
Ja! Schlüssel, geschmiedet aus diesem Dinge,
Sprengen der Hölle Riegel und Ringe.

Das Ganze sprosst aus dem Schoß der Erde,
Und macht dem Pflanzer nicht viel Beschwerde;
Ist aber, wiewohl man's zu Tische bringt,
Und als ein Zugemüs' verschlingt,
So fader und unschmackhafter Art,
Dass es zu Rom zum Sprichwort ward.

Lösung anzeigen

Man + Gold = Mangold

Anmerkungen

Welches römische Sprichwort ist gemeint?

Verweise

Scharaden, Münch