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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 3723

von Karl Jacht

Scharade (2+2 Silben)

Die Sonne sinkt; es weicht des Tages Schwüle,
Der Sänger Lied verstummt in Flur und Hain;
Der Blumen Duft, des Zephyrs milde Kühle,
Des Baches Rauschen und der gold'ne Schein
Am licht bewölkten Himmel weckt Gefühle
Der holden Sehnsucht und der süßen Pein,
Und höher fühl' ich meine Brust erbeben,
Seh' ich die Ersten mild hernieder schweben.

O kommt, des Ew'gen Größe anzuschauen!
Hier wo die Allmacht sich so herrlich zeigt,
Wird in der Brust erweckt das Gottvertrauen,
Und jeder Zweifel in dem Busen schweigt;
Schaut hin, wie auf des Feldes weiten Auen
Sich körnerschwer die gold'ne Ähre beugt;
Des Schöpfers Liebe, welche nimmer endet,
Hat uns das letzte Silbenpaar gesendet.

Die Glocken tönen und mit schnellrem Schritte
Eilt seinem Strohdach jetzt der Landmann zu;
Bald sieht er sich in seiner Lieben Mitte,
Und doppelt süß wird die ersehnte Ruh,
Doch sendet er zuvor die fromme Bitte
Dem Vater dieser Welt mit Inbrunst zu,
Und fühlet so, in stiller Gottergebung,
Im Ganzen süße Tröstung und Erhebung.

Lösung anzeigen

Abend + Segen = Abendsegen

Anmerkungen

Zephyr (auch Zephyros oder Zephyrus, gr. »der vom Berge Kommende«) ist einer der Anemoi, eine Windgottheit aus der griechischen Mythologie, die den (milden) Westwind verkörpert. [Wikipedia]

Verweise

Scharaden, Jacht