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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 3628

von Georg Lotz

Scharade (2+2 Silben)

Der Schütz

Aus den finstern Erlengründen
Stürzt ein Waldbewohner kühn,
Um sich Nahrung aufzufinden,
Denn es plagt der Hunger ihn.

Nirgendwo von Beute Spuren –
Er durchstreift den öden Hain,
Und dringt endlich von den Fluren
In die beiden Ersten ein.

Als sich dort der Gast lässt sehen,
Aus dem düstern Erlenwald,
Flieht, dem Schrecken zu entgehen,
Jedermännlich, jung und alt.

Da tritt grad' aus der Kapelle,
Nur gefolgt von ihren Frau 'n,
Die Prinzessin Isabelle,
Schaut den Wüt'rich an mit Grau'n.

Starr vor Angst, mit leichenblassen
Wangen steht sie da und bebt,
Während der, den Raub zu fassen,
Gierig ihr zu nahen strebt.

Blut'gen Mord führt er im Schilde,
Immerdar steigt die Gefahr!
Schon heran ist jetzt der Wilde,
Drohend mit der Letzten Paar.

Doch ihr Rettungsengel breitet,
Schirmend über sie die Hand;
Denn herein ins Stadttor schreitet,
Grad' ein Schütz, von Gott gesandt.

Der greift blitzschnell nach dem Bogen,
Und bevor's ein Auge sah,
Hat der Pfeil die Luft durchflogen,
Liegt entseelt der Unhold da.

Und noch eh' es klar der hohen
Fürstentochter, was geschehn,
Ist der wack're Schütz entflohen,
Um dem Danke zu entgeh'n.

Schnell indes gelangt die Sage
Seiner Tat von Ort zu Ort,
Und noch bis zum heut'gen Tage,
Lebt sie in dem Ganzen fort.

Lösung anzeigen

Gassen + Hauer = Gassenhauer

Verweise

Scharaden, Lotz